(v.r.): Katja Kuhlmann, Referentin der Geschäftsführung der Diakonie Ruhr Wohnen, und Marlen Cremer, stellvertretende Pflegedienstleitung, begrüßen die Auszubildenden Jan Eilbracht und Helena Fink im Apartmenthaus Weitmar.

19.10.2023

Neue Wege gegen den Fachkräftemangel

Behindertenhilfe der Diakonie Ruhr bildet erstmals Pflegefachkräfte aus. Konzept auf den Bedarf von Menschen mit Behinderung zugeschnitten

Um dringend benötigte Fachkräfte zu gewinnen, geht der Fachbereich Behindertenhilfe der Diakonie Ruhr, der unter anderem besondere Wohnformen für Erwachsene sowie Kinder und Jugendliche mit Behinderung betreibt, neue Wege: Er bildet jetzt auch Pflegefachkräfte aus. Helena Fink und Jan Eilbracht, die seit vielen Jahren ohne fachspezifische Ausbildung in Einrichtungen der Behindertenhilfe der Diakonie Ruhr arbeiten, haben die Ausbildung zur Pflegefachfrau bzw. zum Pflegefachmann begonnen. Diese absolvieren sie beim Ambulanten Pflegedienst für Menschen mit Behinderung im Apartmenthaus Weitmar. Dort leben 16 Menschen mit komplexer Mehrfachbehinderung in ihren eigenen Wohnungen. Pflegerische Unterstützung erhalten sie durch den im Appartementhaus ansässigen Ambulanten Pflegedienst.

„Nicht nur der pflegerische Assistenzbedarf von Menschen mit komplexer Mehrfachbehinderung unterscheidet sich vom Assistenzbedarf von Menschen ohne Behinderung, auch ist vielen Pflegefachkräften die Möglichkeit der Arbeit in besonderen Wohnformen nicht bekannt“, erklärt Katja Kuhlmann, Referentin der Geschäftsführung, die mit Marlen Cremer, stellvertretende Pflegedienstleitung im Apartmenthaus Weitmar, die Auszubildenden begleitet. So entstand die Idee, das Problem des Fachkraftmangels sowie die Versorgungs- und Wissenslücke mit der Qualifizierung von Mitarbeitenden ohne fachspezifische Berufsausbildung aus der eigenen Belegschaft zu lösen. Das Ausbildungskonzept ist dabei auf die pflegerischen Assistenzbedarfe von Menschen mit (Mehrfach-)Behinderung zugeschnitten. So werden nicht nur dringend benötigte Pflegefachkräfte ausgebildet, sondern auch gleich dafür qualifiziert, die pflegerischen Assistenzbedarfe von Menschen mit Behinderung fachlich fundiert zu begleiten.