Die Gründungsmitglieder des Netzwerks Nachbarschaftshilfe Ruhr vor dem Bergbaumuseum
Gruppenfoto der Gründungsmitglieder des Netzwerks Nachbarschaftshilfe Ruhr
14.06.2022

Netzwerk Nachbarschaftshilfe Ruhr gegründet

Regionalbüro Alter, Pflege und Demenz Ruhr bringt Akteurinnen und Akteure aus der Region zusammen

21 Vertreterinnen und Vertreter verschiedender sozialer Institutionen haben bei einem Treffen im Deutschen Bergbaumuseum das Netzwerk Nachbarschaftshilfe Ruhr gegründet. Die Initiative dazu ging vom Regionalbüro Alter, Pflege und Demenz Ruhr aus, das seit Anfang des Jahres zur Diakonie-Ruhr-Familie gehört.

Nachbarschaftshilfe ist eine Unterstützungsform, bei der zum Beispiel Nachbarn ehrenamtlich Menschen mit Pflegebedarf in ihrem Alltag helfen. Die Netzwerkpartnerinnen und -partner bieten seit 2019 regelmäßig kostenfreie Schulungen für Helfende im mittleren Ruhrgebiet an. So konnten bisher 363 Menschen qualifiziert werden. Nun soll die Zusammenarbeit in der Region noch vernetzter werden.

Mitglieder des Netzwerkes sind unter anderem kommunale Pflegeberatungsstellen, Quartiersprojekte, Ehrenamtsagenturen und Wohlfahrtsverbände. Zusammen mit dem Regionalbüro Alter, Pflege und Demenz Ruhr führen sie die Schulung „Fit für die Nachbarschaftshilfe“ seit mittlerweile 2019 regelmäßig durch. Die Teilnehmenden der Schulung unterstützen ehrenamtlich Personen mit Pflegebedarf. Dabei kann es sich zum Beispiel um Hilfe bei Einkäufen, gemeinsame Spaziergänge oder auch gemeinsame Hausarbeit handeln. Bis heute wurden in zehn Städten des mittleren Ruhrgebiets Kurse angeboten.

Auch wenn die Unterstützung ehrenamtlich erfolgt, besteht die Möglichkeit der Zahlung einer Aufwandsentschädigung. Diese kann über den monatlichen Entlastungsbetrag von 125 Euro aus der Pflegeversicherung finanziert werden. Voraussetzung ist jedoch eine Kursteilnahme des Helfenden. Die angebotenen Kurse sind gezielt auf die Bedürfnisse der Helfenden ausgerichtet und informieren zum Beispiel über den Umgang mit verschiedenen Beeinträchtigungen, frischen das Notfallwissen der Helfenden auf und schulen über den Umgang mit Hilfsmitteln. Auch eine Einführung in die Pflegeversicherung, Grundlagen für eine gelungene Kommunikation und alltagspraktische Fragen rund um die Nachbarschaftshilfe stehen im Fokus.

Bisher wurden die Kurse in den einzelnen Städten recht unabhängig voneinander durchgehführt. Dies soll sich nun ändern: Mit der Netzwerkgründung wollen die Partnerinnen und -partner in Zukunft Kurstermine aufeinander abstimmen und gemeinsam Nachbarschaftshilfe stärker thematisieren. Auch gezielte Kurse für bestimmte Zielgruppen, zum Beispiel für Menschen, die pflegebedürftige Kinder unterstützen, können gemeinschaftlich durchgeführt werden.

„Unser Ziel ist es, dass Menschen mit Pflegebedarf und ihre Angehörigen ein engmaschiges Unterstützungsnetz in ihrer gewohnten Umgebung vorfinden können. Die Nachbarschaftshelferinnen und -helfer bilden in diesem Unterstützungsnetz einen wichtigen Knotenpunkt“, erklären die Mitarbeiterinnen des Regionalbüros Alter, Pflege und Demenz Ruhr Andrea Kaesberger und Leonie Duffek. Außerdem betonen sie: „Das Netzwerk ist offen. Wir freuen uns immer über neue Kooperationspartnerinnen und -partner, die Interesse haben am Thema mitzuarbeiten und mitzugestalten!“

Weitere Informationen zum Netzwerk sowie zum Thema der Nachbarschaftshilfe: https://alter-pflege-demenz-nrw.de/regionalbueros/region-ruhr/