(v.l.): Heike Knop (stellv. Aufsichtsratsvorsitzende des GWV), Oberbürgermeister Thomas Eiskirch, Alexander Rychter (VdW), Markus Uhrich (Aufsichtsratsvorsitzender des GWV), GWV-Vorstand Micha Heimbucher, Jens Koch (Geschäftsführer Diakonie Ruhr), Andrea Krisemendt (Aufsichtsratsmitglied des GWV), Jens Fritsch (Geschäftsführer Diakonie Ruhr Pflege) sowie die GWV-Vorstände Michael Meyer und Christian Knibbe bei der Einweihungsfeier

13.10.2023

Heimathafen im Haus Ankerplatz

Die Gemeinnützige Wohnungsverein zu Bochum eG (kurz: GWV) hat mit einer feierlichen Eröffnung das Neubauprojekt an der Wasserstraße zelebriert. Diakonie Ruhr betreibt dort eine Demenz-WG

Jeder bekommt am Eingang eine Bordkarte, Namensschilder werden verteilt und Sekt und Orangensaft angeboten: Das „Haus Ankerplatz“ mit der Demenz WG „Heimathafen“ im Erdgeschoss feierte offiziell Eröffnung, die ersten Mitglieder sind in den Neubau eingezogen und die Atmosphäre ist rundum optimistisch.

„Wir haben uns für die Wasserstraße entschieden, weil wir Altenbochumer sind“, erzählt Ingeborg Brenscheidt. „Ich bin mit meiner Zwillingsschwester schräg gegenüber aufgewachsen.“ Und auch mit ihrem Mann, mit dem sie seit 67 Jahren verheiratet ist, ist sie dem Stadtteil treu geblieben. „Wir sind froh, dass auch unsere letzte Wohnung hier ist“, stimmt Friedhelm Brenscheidt zu. Während der Eröffnungsfeier haben die Mieter schon die Gelegenheit, sich ein bisschen kennenzulernen. „Ich glaube, Sie wohnen direkt neben mir“, hakt Gundula Pahl nach und das Ehepaar bestätigt das. „Meine fünf Kinder – drei wohnen noch in Altenbochum – und ich haben zusammen entschieden, dass ich hier einziehe, solange ich noch fit bin“, erzählt sie und fügt hinzu: „Ich bin erst 80.“ Auf der großen Terrasse, die sich langsam füllt, suchen sie sich einen Platz, lernen weitere Bewohner kennen und lauschen den Eröffnungsreden.

Barrierefreie Wohnungen sind nachgefragt

Micha Heimbucher, technischer Vorstand des Gemeinnützigen Wohnungsvereins zu Bochum eG (GWV), erinnert an den Abriss, der viele Zuschauer hatte. „Touristenströme zog es hierhin“, schmunzelt er. „Wir konnten unser Projekt trotz Energiekrise und Lieferschwierigkeiten nahezu fristgerecht fertigstellen. Aufgrund der veränderten Rahmenbedingungen, wie zum Beispiel die Baukostensteigerung oder ein Fachkräftemangel, wurde das Projekt leider um rund ein Viertel teurer als geplant, was uns für weitere Neubauvorhaben nachdenklich stimmt. Trotzdem bleibt Wohnraum schaffen – sofern es wirtschaftlich machbar ist – unser erklärtes Ziel.“

Christian Knibbe, kaufmännischer Vorstand der größten Wohnungsgenossenschaft Bochums, begrüßte die Besucher der Ankerplatz-Eröffnung mit einem passenden „Ahoi!“ Er wies auf die gute Lage mit Supermarkt, Bäcker, Ärztehaus und Apotheke direkt gegenüber sowie einem ÖPNV vor der Tür, hin. „Genau deswegen haben wir entschieden, hier Wohnungen für Senioren zu bauen“, erklärte Knibbe. „Wir wissen, dass barrierefreie Wohnungen nachgefragt sind, aber dass alle schon sofort vermietet sind, ist dem Vermietungsteam zu verdanken. Besonders freuen wir uns, dass wir mit der Demenz-WG Wohnraum für spezielle Lebenssituationen unter dem Dach der GWV schaffen konnten“, so Knibbe.

Träger der Demenz-WG ist die Diakonie Ruhr

„Das geht nur mit einem guten Partner, den wir mit der Diakonie gefunden haben.“ Zum Einzug wurde der Demenz-WG mit Unterstützung der BOGESTRA eine Haltestelle vom GWV übergeben, für die sich Jens Fritsch, Geschäftsführer der Diakonie Ruhr Pflege, sehr bedankte. „Die GWV hat hier ein wunderschönes, modernes Zuhause für die Bewohner unserer WG geschaffen, die Ende Oktober einziehen. Für uns geht die Arbeit dann erst richtig los, aber wir sind sicher, dass aus Ankerplatz und Heimathafen ein Leuchtturm wird.“ Auch die Mieter des Hauses Ankerplatz dürfen sich an die Mitarbeiter der Diakonie wenden und an Angeboten in der WG teilnehmen. Das dient der Nachbarschaftsförderung.

Kennenlern-Tag für die Neumieter

Alexander Rychter, Verbandsdirektor des VdW Rheinland Westfalen, kam als gebürtiger Bochumer gern zur Eröffnung. „Hier in der Wasserstraße sieht man, dass unsere Mitglieder ihre Aufgaben, wie älteren Menschen ein schönes Wohnen zu ermöglichen, wirklich ernst nehmen.“

Oberbürgermeister Thomas Eiskirch bekannte sich freimütig dazu, dass er beim Abriss auch zufällig zu den Schaulustigen gehört hat. „Der Baggerfahrer hat mich wirklich beeindruckt“, sagt er und erntet zustimmendes Nicken. „Aber vor allem möchte ich die künftigen Mieter beglückwünschen, dass sie sich für dieses neue Zuhause entschieden haben. Es ist ein tolles Haus geworden.“ Eiskirch bedankt sich dafür beim GWV und wünscht sich dann, noch das Sonnendeck zu besichtigen. Gesagt, getan. Das letzte Wort gehörte Michael Meyer, nebenamtlicher GWV-Vorstand, der es kurz machte. „Das Buffet ist eröffnet.“ Bei Currywurst und Schnittchen ging der Kennenlerntag im Haus Ankerplatz weiter und für viele Neu-Mieter fühlte es sich schon ein bisschen wie Zuhause an.