
Das Team um Projektleiter Dominik Kluba (r.) begrüßt die neuen internationalen Auszubildenden des EVA Ruhr, die in Bochum leben und arbeiten, sowie Alexander Graetz und Lara Stirnberg (3. und 4.v.l.) vom Integrationsmanagement der Inneren Mission – Diakonisches Werk Bochum im neuen Welcome Office Bochum.
Für einen guten Start in Bochum
Integrationsmanagement begleitet zehn internationale Auszubildende bei den ersten Schritten in der Ruhrstadt – und nutzt gerne das Welcome Office Bochum
Willkommen in Bochum: Zehn junge Menschen sind frisch aus Albanien, Indien, Kamerun und Marokko in Deutschland gelandet und haben in diesen Tagen die Ausbildung zur Pflegefachkraft in Pflegeeinrichtungen der Diakonie Ruhr, den Augusta-Kliniken und dem EvK Witten begonnen. Um ihnen den Start im Ruhrgebiet zu erleichtern, kümmert sich das Integrationsmanagement der Inneren Mission – Diakonisches Werk Bochum im Auftrag des Evangelischen Verbunds Augusta Ruhr (EVA Ruhr) um die Neuankömmlinge. Der Zusammenschluss aus Diakonie Ruhr, Ev. Krankenhausgemeinschaft Herne | Castrop-Rauxel, Ev. Stiftung Augusta und Diakoniewerk Gelsenkirchen und Wattenscheid hatte die Nachwuchskräfte angeworben.
Weit oben auf der To-do-Liste stehen dabei die obligatorischen Behördengänge. Dabei haben Lara Stirnberg und Alexander Graetz vom Integrationsmanagement gerne ein brandneues Angebot in Bochum genutzt: Das Welcome Office für Fach- und Arbeitskräfte aus dem Ausland, in dem die Stadt Bochum, die Industrie- und Handelskammer Mittleres Ruhrgebiet, die Agentur für Arbeit, die Handwerkskammer Dortmund und das Kommunale Integrationsmanagement ihre Kompetenzen bündeln. Zunächst jeweils mittwochs erhalten Neuankömmlinge aus dem Ausland in einem sogenannten One-Stop-Shop-Konzept alle Dienstleistungen unter einem Dach. Wer in Bochum leben und arbeiten möchte, muss sich nicht mehr um zahlreiche Termine bei den verschiedenen Institutionen kümmern.
Lara Stirnberg und Alexander Graetz haben sich für die angehenden Pflegefachkräfte gleich den ersten Termin gesichert. Den Wohnsitz bei der Stadt Bochum anmelden, ein erweitertes Führungszeugnis, das für die Arbeit in der Pflege benötigt wird, und einen Aufenthaltstitel beantragen – das alles klappt an der Universitätsstraße in einem Arbeitsgang. „Es ist etwas Besonderes, dass Bochum alles in einem Durchgang macht und den Neuankommenden mit Rat und Tat zur Seite steht“, sagt Lara Stirnberg. „Bei vielen Ausländerbehörden ist es schwierig, einen Termin zu bekommen, weil sie so stark frequentiert sind.“
Das Integrationsmanagement, das dem Fachdienst Migration und Flucht der Inneren Mission – Diakonisches Werk Bochum zugeordnet ist, betreut und begleitet die internationalen Auszubildenden aus dem EVA Ruhr in Bochum und Witten vom Ankommen in Deutschland bis zur Übernahme in ein festes Arbeitsverhältnis nach der Prüfung. Lara Stirnberg und Alexander Graetz begleiten Neuankömmlinge in den Wohnraum – die meisten leben zunächst in Wohnheimen, die von der Diakonie Ruhr angemietet wurden. Sie packen Willkommenspakete mit dem Nötigsten für die ersten Tage in Deutschland. Darin sind praktische Dinge wie Töpfe, Teller, Bettwäsche und Kopfkissen enthalten, aber auch Lebensmittel wie Nudeln, Reis, Kaffee, Tee, Kekse und Schokolade. Sie unterstützen und begleiten die Auszubildenden bei Behördengängen oder der Kontoeröffnung.
In den Pflegeschulen der Diakonie Ruhr am Tor 5 in Bochum und an der Pferdebachstraße in Witten stehen Lara Stirnberg und Alexander Graetz für alle Fragen rund um die Integration zur Verfügung. Sie sind Vertrauenspersonen für die Auszubildenden und leisten Schulsozialarbeit. Bei Informationsveranstaltungen bringen sie den internationalen Auszubildenden deutsche Gepflogenheiten wie Stoßlüften und Mülltrennung näher oder behandeln lebenspraktische Themen wie Wohnungssuche, Versicherungen und Steuererklärung.
Die Neuankömmlinge nehmen die Begleitung durch das Integrationsmanagement dankbar an. „Nette Menschen“ hat Vishnu aus Indien kennengelernt. Auch Oumaima aus Marokko und Happy Monthe aus Kamerun gefällt es gut in Bochum. „Es ist herausfordernd, weil alles neu für mich ist“, sagt Oumaima. Deshalb ist sie froh über die Unterstützung. Ein Problem können aber auch Lara Stirnberg und Alexander Graetz nicht lösen: das Wetter. „Es ist zu kalt“, sind sich Oumaima und Happy Monthe einig. An die Temperaturen im deutschen Frühjahr müssen sich die beiden erst noch gewöhnen.