Erstes Gemeindefrühstück in Stiepel
Kirchengemeinde, Kita und Diakonie luden zu einer gemeinsamen Feier ein
Am Samstag vor Erntedank lud die Evangelische Kirchengemeinde Stiepel gemeinsam mit dem evangelischen Familienzentrum KinderReich und dem Haus am Luthergarten der Diakonie Ruhr zu einem Gemeindefrühstück ein.
Der Vormittag im Lutherhaus begann mit einer Andacht von Diakoniepfarrer Sven Pernak. Darin sprach er über „Das Feld ist weiß“, ein masurisches Erntelied (EG 513), aus dem die tiefe Frömmigkeit und auch die Lebensweisheit des masurischen Volkes spricht. „Es ist eine Frömmigkeit, die uns heute fremd ist, aber sie zeigt eine Erfahrung, die sehr wichtig ist“, so Sven Pernak. „Die Erfahrung, dass wir im Leben mit dem Unverfügbaren konfrontiert werden, dass eben nicht alles in meiner Hand liegt und ich dem Leben oft auch ausgeliefert bin.“ Genau das sei ja auch der Grund des Erntedankfestes: Sich zu erinnern, wie unwahrscheinlich es war, die Ernte einzufahren, was alles gut gelingen musste, damit aus einem Samen ein Kohlkopf werden konnte.
Mit Blick auf die heutige Lage führte Sven Pernak aus: „Diese Lebensweisheit, die aus der eigenen Armut spricht, ist in diesen Tagen sehr wichtig ist, wenn es um die Gestaltung unserer Zukunft geht und um die Frage, wie wir mit den begrenzten Ressourcen verantwortlich umgehen.“ Vor allem aber sei die Grunderkenntnis: Die Welt ist den Menschen nicht zum Besitz gegeben, sondern um sie verantwortungsvoll zu erhalten.
Im Anschluss gab es für die Besucherinnen und Besucher ein gemeinsames Frühstück an langen, reich gedeckten Tafeln, bei dem auch die Unterhaltung und der Austausch nicht zu kurz kamen. Musikalisch begleitet wurde der Vormittag vom Chor der Stiepeler Dorfkirche unter der Leitung von Sonja Kemnitzer. Ein gelungener Vormittag in einer tollen Gemeinschaft von Kirche und Diakonie, die an dem Standort an der Kemnader Straße entstanden und gewachsen ist.
